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»Quantified Self«
Welches Wearable macht das Rennen?

Womit lässt sich die zunehmend mächtiger werdende »Quantified Self«-Welle vergleichen?

Mit jenem Meilenstein vielleicht, den vor ungefähr zehn Jahren das allererste iPhone gesetzt hat? Das stieß bekanntlich einen bis dato unbekannten Schatztruhen-Deckel auf – und legte darunter einen atemberaubenden Boom-Markt offen, dessen Wachstumskurve der Flugbahn einer aufsteigenden Silvesterrakete geglichen hat (in den Anfangsjahren). Wer wollte bestreiten, dass dieses kleine »One More Thing«, das Steve Jobs bei seiner geschichtsträchtigen Präsentation in die Höhe hielt, unser aller Leben massiv umgekrempelt hat?

Gut möglich, dass im Zuge von »Quantified Self« ähnlich Umwälzendes geschaffen wird. Immerhin wird diese Bewegung von Tag zu Tag populärer, und das rund um die Welt. Wohl dem, der als Anbieter von Hard- und Software möglichst früh seinen »Claim« rund um diese reichhaltige Goldader absteckt.

Sie haben Ihre Chance erkannt und wollen sie nutzen? Nur zu!

Allerdings – wo soll man bloß anfangen?

Gehen wir dazu ein wenig ins Detail. Welche Wearables (frei übersetzt: intelligente Kleidungsstücke oder Accessoires) gehören unbedingt ins Sortiment, wenn man im Technikmarkt erfolgreich bestehen und anspruchsvolle Quantified Selfer als Kunden gewinnen will?

Eins vorweg: Das Thema ist »ein weites Feld«, um mit Theodor Fontane zu sprechen. Ein sehr, sehr weites sogar. In der Tat lassen sich gleich Dutzende unterschiedlicher technischer Ansätze ausmachen, die sich teilweise ergänzen, untereinander konkurrieren oder parallel nebeneinanderher existieren. Entsprechend schwierig ist es, alle komplett zu besprechen. Beschränken wir uns auf die wichtigsten.

Smart Watches, Smartphone, Schrittzähler, Pulsmesser, Tracking-armband

Bleiben wir zunächst beim eben schon erwähnten iPhone; beim Hersteller Apple, um genau zu sein. Das wertvollste Unternehmen der Welt ist in der letzten Zeit ja des Öfteren für sterbebettreif erklärt worden. Etwas voreilig, denn Totgesagte leben länger. Eine Lebenserfahrung, deren Gültigkeit Apple im Bereich Quantified Self deutlich unter Beweis stellt.

Echte Selbstvermesser mögen notfalls auf das eine oder andere Tool verzichten – aber nie im akribisch durchmusterten Leben auf ihr Heiligtum, den Schrittzähler – oder neuerdings auf die »schlaue Uhr«, die Smart Watch. Dieses Wearable ist für den echten Szenegänger so unverzichtbar wie die Mona Lisa für den Louvre.

In dieser Königsklasse der Quantified-Self-Accessoires gab ein Unternehmen lange Jahre vor, was die Stunde geschlagen hat: Fitbit. Aber dieser bisherige Umsatz-Spitzenreiter ist im letzten Quartal erstmals vom Gipfel verdrängt worden. Und von wem wohl?

Richtig – von jenem Konzern, der den Apfel als Logo trägt: Die Serie 2 der Apple Watch verkauft sich auf allen Kontinenten wie »geschnitten Brot«. Und erfreut sich nicht zuletzt in der Quantified-Self-Szene wachsender Beliebtheit. Resultat: 3,5 Millionen dieser Mini-Computer fürs Handgelenk konnte der Gigant aus Cupertino allein von Januar bis März 2017 verkaufen und damit seinen Marktanteil in diesem Segment auf 16 % hochschrauben. Der erfolgsverwöhnte Platzhirsch Fitbit muss sich jetzt erstmals an eine völlig unbekannte Sichtweise gewöhnen: an das Nachsehen.

Aber egal, ob mit oder ohne Apple-Logo: Fitness-Uhren sind der Renner schlechthin bei Mess-Enthusiasten. Viele Modelle sind beispielsweise mit GPS ausgestattet und entfalten deshalb auch ohne angeschlossenes Smartphone bereits ein eindrucksvolles Leistungsspektrum. Im drahtlosen Zusammenspiel mit einem Android- oder iOS-Mobiltelefon jedoch können sie – über die Mess- und Analysefunktionen hinaus – eine Vielzahl von organisatorischen Aufgaben übernehmen, mit denen ein digitaler Schrittzähler oder ein entsprechendes Tracking-Armband schlicht und ergreifend überfordert ist. E-Mails checken etwa. Oder im Web surfen.

Viele »Uhren« erledigen inzwischen schon den Job eines klassischen Pulsmessers, der als separate Ausführung bislang – noch! – zum guten Ton in der Mess-Fangemeinde zählt. Der Herzschlag wird von diesen intelligenten Zeitmessern mit hochsensiblen Armbändern gemessen; die heute noch verbreiteten Stand-alone-Lösungen dürften damit bald überflüssig werden.

Kein Wunder, dass die cleveren Multitalente fürs Handgelenk ihren Vorläufern, den »Fachidioten« gewissermaßen, langsam, aber sicher den Rang ablaufen – auch bei der Käuferschicht der Quantified Selfer. Wer möchte schon mit Dutzenden von »Insellösungen« am Körper herumlaufen, wenn eine einzige hippe Smart Watch all diese Aufgaben durch die Bank allein übernehmen kann?

Smart Sneakers

Das Stichwort ist gefallen: »herumlaufen«. Wer als Quantified Selfer etwas auf sich hält, schlüpft bei der sportlich-natürlichen Fortbewegung in den Smart Sneaker namens »Digitsole Smartshoe 001«. Angesichts dieser Hightech für Schusters Rappen bekommt der Begriff »Quanten«-Physik eine völlig ungeahnte Bedeutungsfacette.

Topmoderne Sensoren in den Schuhsohlen bestimmen hier die Gangart einer optimalen, Bluetooth-gestützten Laufanalyse, die nicht nur die zurückgelegte Entfernung exakt erfasst, sondern zudem beispielsweise die beim Laufen verbrannten Kalorien gleich mit errechnet.

Nicht zu verachten ist bei diesem Produkt aus dem Hause »Zhor Tech« das beheizbare Fußbett, das sich auf mollige Temperaturen erwärmen lässt – natürlich formvollendet per iPhone oder Smart Watch. Und neben dem Fuß wird auch das technikaffine Selbstvermesser-Herz erwärmt, schnüren diese Wander- oder auch Wunderschuhe sich dank einer ausgefuchsten Hydraulik doch tatsächlich selbst. Ja, wirklich, genauso raffiniert wie in »Zurück in die Zukunft«. Cool – und wirklich ein hoher »Will ich unbedingt haben!«-Faktor.

Wer’s fürs Erste ein paar Nummern kleiner haben will, ist mit einem smarten Einlege-Fußbett fast ebenso gut bedient. Auch diese kesse Sohle hört auf den Namen Digitsole und steht in Sachen Vermessungstechnik ihrem großen Schuh-Bruder in nichts nach.

Stirnbänder und Schlafsensoren

Zum Schluss die ewig junge Frage: Wie gut war ich im Bett?

Stimmt schon: Wer es mit dem Sich-selbst-Vermessen wirklich ernst nimmt, hört auch dann nicht damit auf, wenn die körperlichen Tagesaktivitäten heruntergefahren werden. Sprich: Die ganz Aufgeweckten unter den Quantified Selfern nutzen Wearables und Gadgets wie Stirn- und Armbänder, Brustpflaster oder direkt im Bett verlegte Schlafsensoren, um exakt protokollieren zu können, wie tief, fest und erholsam man sich in der zurückliegenden Nacht in Morpheus’ Arme gekuschelt hat.

Auch hier wird dem Anwender einiges geboten – angefangen bei einer smarten Nachttischlampe, die durch Körpersensoren den Schlaf kontrolliert und überdies als Wecker funktioniert, bis hin zu Matratzendruckmessern, die in Verbindung mit einem angeschlossenen Smartphone ähnliche Resultate liefern. Solche Schlafmessungen können Leben retten. Kann solch eine Schlafanalyse beispielsweise Atemaussetzer zu Tage fördern, die ohne eine solche Überwachung unentdeckt blieben und auf Dauer lebensgefährlich sein können.

Fazit: Es sieht so aus, als würden die Smart Watches das Rennen um die Gunst der Quantified-Self-Community machen. An denen kommt niemand mehr vorbei.

Diese hochgezüchteten Armband-Rechner vereinen eine Vielzahl jener Mess-Funktionen, die oft noch auf viele verschiedene Separat-Lösungen verteilt sind. Überdies sehen diese Handgelenks-Zierden gut aus, liegen voll im Trend und sind genau das Richtige für technophile Menschen. Erst recht, wenn sie dem Quantified Selfing frönen. Das macht zahlreiche andere Geräte überflüssig – und macht Ihnen als Technik-Partner das Leben in Sachen Logistik und Beratung deutlich leichter.

Lesen Sie auch die weiteren Teile unserer Serie:

»Quantified Self« Teil 1

»Quantified Self« Teil 3