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IoT ante portas:
Was Netzwerke jetzt leisten müssen

Es kommt mit Macht. Es verändert alles; wieder einmal.
Nichts weniger als unseren gesamten Alltag. Und das 24/7/365.

Diese stille Revolution verbirgt sich hinter dem Buchstabenkürzel »IoT«, »Internet of Things« – »Internet der Dinge«. Vor wenigen Jahren bloße Science-Fiction, steht das IoT im Jahr 2016 vor dem unmittelbaren Durchbruch. Noch sind wir gewohnt, ausschließlich aus eigenem Antrieb ins Internet zu gehen, per bewusstem Befehl an den Tisch- oder Klapprechner, ans Tablet oder Smartphone oder an die Smartwatch. Dieses Einwahlritual war vor zehn oder zwanzig Jahren eine minutenlange Prozedur, die heute zwar auf Sekunden zusammengeschrumpft ist – das Prinzip jedoch ist dasselbe.

Aber nicht mehr lange. Denn dank IoT wird das Web zu einem permanenten Bestandteil unseres Daseins, der ebenso untrennbar wie unmerklich zu einem unverzichtbaren »Lebens-Mittel« aufrückt – wie die Luft zum Atmen. Das IoT durchdringt jeden Lebenswinkel, erscheint er auch noch so unbedeutend. Ob Kühlschrank, Haustür oder Regenjacke, so gut wie sämtliche unserer Alltags- und Gebrauchsgegenstände werden intelligent und greifen autonom aufs Netz zu. Einwählen ade!

Netzwerkstrukturen stehen damit vor einer Herkulesaufgabe: Abermilliarden unterschiedlichster Geräte verlangen nach einem zuverlässigen Dauerzugriff aufs Web – rund um den Globus, rund um die Uhr. Bis 2018 etwa wird allein das mobile Datenvolumen weltweit auf 173.000.000 Terabyte hochgeschnellt sein. Da sind die stationären Anwendungen noch gar nicht inbegriffen.

Dieser gigantische Anstieg erfordert revolutionäre Formen der Netzwerkverwaltung. Und diese Verwaltung muss zunehmend von den Netzwerken selbst übernommen werden. Externe menschliche »Admins« oder andere Kontrollinstanzen wären mit diesem Job völlig überfordert. Wer verteilt mehrere Workloads auf verschiedene, netzwerkgestützte Rechenzentren, um die Datenfluten zu bewältigen? Das Netzwerk selbst. Es ist heute sein eigener Admin.

Deshalb wird schon in kurzer Zeit die Qualität der »SON«, der selbstorganisierten Netzwerke, über den wirtschaftlichen Erfolg oder Untergang von immer mehr Unternehmen entscheiden. Diese Entwicklung ist in vollem Gange und betrifft auch kleine und mittelständische Firmen – ja, sogar EPU. Wenn speziell die kleineren und kleinsten Marktteilnehmer nicht den Anschluss verlieren wollen, müssen sie sich heute außerdem verstärkt dem Ausbau von SDN zuwenden, den »Software Designed Networks« – sprich: Netzwerken, die sich von Fall zu Fall automatisch neu justieren, je nachdem, welche Anwendung aktuell auf diese Infrastruktur zugreift.

Das klingt nach einem harten Stück Arbeit. Glücklicherweise kommen immer mehr Modullösungen auf. Die sind vorkonfiguriert und eigens für diese Aufgaben entwickelt worden – gewissermaßen Netzwerke »von der Stange«. Jetzt können KMU Netzwerklösungen realisieren, die technisch mit den gigantischen Gegenstücken von Global Playern mithalten können. Stichworte sind hier »gesteigerte Bandbreite« und »Skalierbarkeit«. Und das zu wirtschaftlich tragbaren Konditionen und mit geringem Aufwand.

In diesen Tagen geht es also in die vielleicht heißeste Phase, seit es Netzwerke gibt. Gut zu wissen, dass Netzwerke zunehmend unempfindlich gegen hohe Temperaturen werden. Der Trend: Das Netzwerk kann ausfallsicher bei bis zu +35 °C Betriebs- bzw. Umgebungstemperatur betrieben werden. Zugleich lässt sich der Energiehunger von Netzwerken durch immer weniger Stromzufuhr befriedigen. Ethernet-gestützte Data-Center-Interconnect-Strukturen ermöglichen inzwischen sagenhafte Effizienzgrade von bis zu 97 %.