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Net.Sitter schließt Aufbau seines Rechenzentrums ab

Ein ehemaliger Atombunker beherbergt ein Vorzeigeprojekt für das Energiemanagement

Die meisten Herausforderungen in Rechenzentren betreffen Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Kapazität. Einige Rechenzentrumsanbieter stehen jedoch aufgrund ihrer Standorte, ihrer Kundenanforderungen oder sogar der Notwendigkeit, führende Technologien anzubieten, vor besonderen Herausforderungen. Die Net.Sitter GmbH liefert ein Paradebeispiel für optimierte Rechenzentren.

Das Unternehmen ist ein Hosting-Provider und Lösungsanbieter für Rechenzentren mit Sitz in Schwäbisch Hall und bietet seinen Kunden E-Mail- und Datenhosting an, inklusive Server-, Speicher-, Verschlüsselungs- und Backup-Systemen sowie skalierbaren Software-as-a-Service(SaaS)- und Cloud-Computing-Anwendungen.

Net.Sitter hatte bereits einen eigenen Serverraum mit fünf Racks, aber die steigende Geschäfts- und Kundennachfrage erforderte die Erweiterung der Kapazität und die Schaffung von mehr Redundanz. Net.Sitter erkannte das Potenzial, sein Geschäfts- und Serviceangebot für mehr Kunden zu erweitern, mehr Umsatz zu erzielen und sein zukünftiges Geschäft auszubauen. Eines der Hauptziele war ein umfassendes Modernisierungs- und Erweiterungsprogramm, das die volle Verfügbarkeit der Dienste neben Effizienz und anderen Parametern gewährleisten und Risiken aus Schwankungen der Stromkapazität des Netzes beseitigen kann.

Kurz & knapp

Ort: Schwäbisch Hall bei Stuttgart

Segment: Rechenzentren

Problem: Die Planung und Lieferung eines umfassenden Energiemanagement- und Überwachungssystems für ein Net.Sitter Rechenzentrum in einem ehemaligen Atombunker zur Sicherstellung der Datenverfügbarkeit und einer langfristigen Energieversorgung im Falle eines Stromausfalls

Lösung: Eaton entwickelte das Konzept und lieferte ein komplettes Energiemanagementsystem mit einer redundanten Stromversorgung, bestehend aus zwei 93PS-USV-Anlagen, ePDUs, IPM Infrastructure und IPM Software, damit Net.Sitter seinen Hosting-Kunden eine hohe Verfügbarkeit bieten und als Musterbeispiel für sein Vertriebspartner-Produktportfolio dienen kann.

Ergebnisse: Das System bietet den Kunden von Net.Sitter eine hohe Verfügbarkeit und ermöglicht es Net.Sitter auch, das Hosting-Geschäft auszubauen, die Kapazität zu verdoppeln und neue Kunden hinzuzugewinnen.

Net.Sitter stand vor drei sehr unterschiedlichen Herausforderungen
für das Erreichen dieser Ziele.

Die 1. Herausforderung …

… stellte das Stromnetz selber dar. Die Energieversorger der Region sind weitgehend auf erneuerbare Energien zur Energieerzeugung, vor allem Windkraft und Solar, umgestiegen, was zu einem Anstieg von Stromausfällen und unzuverlässiger Stromqualität geführt hat. Das Unternehmen wollte mindestens acht Stunden Autonomiezeit schaffen.

Die 2. Herausforderung …

… bestand darin, ein vollständig redundantes System zu schaffen, bei dem jede Komponente für Energie und Management doppelt verbunden ist.

Die 3. Herausforderung …

… und gleichzeitig auch die ungewöhnlichste war das Gebäude selbst. Das Gebäude von Net.Sitter besitzt einen alten Atomschutzbunker im Untergeschoss, der einen äußerst sicheren Standort für die Unterbringung des Rechenzentrums bietet, aber es bedeutet auch, dass das Gebäude mit kleinen Türen konzipiert wurde, die bewusst in unterschiedlichen Größen gebaut wurden, und einem Grundriss, der mit großen und schweren Geräten schwer zu begehen ist.

Abgesehen von diesen Herausforderungen forderte ein Großteil des Kundenstamms von Net.Sitter, dass seine Dienstleistungen mit Industriestandards wie EU-DSGVO/GODB konform sind und nach den internationalen Normen ISO 9001:2015 und ISO 27001:2013 zertifiziert sein müssen.

Die Lösung …

… umfasst fünf Racks, neue USV-Systeme mit erhöhter Autonomie und ein System, das ein intelligenteres Energiemanagement und mehr Transparenz in der gesamten Stromversorgungskette des Rechenzentrums bietet. Dazu gehören:

  • Zwei auf 40 kVA erweiterbare Eaton 8-kVA-93PS-USV-Systeme, die aufgrund ihrer maximalen Verfügbarkeit in dieser Leistungsklasse gewählt wurden. Das 93PS ist perfekt auf die Bedürfnisse von Net.Sitter abgestimmt: Es ist für kleine Rechenzentren und geschäftskritische Anwendungen optimiert, verfügt über eine inhärente Redundanz mit zehn Stunden Autonomie und bietet – entscheidend für seinen Standort – die kleinste Stellfläche auf dem Markt.
  • Fünf Racks, erweiterbar auf 20 Racks.
  • Eaton Power Distribution Units (ePDUs): Sie werden in jedem Rack verwendet, um den Strom zu verteilen und zu messen, was wichtig ist, da es Net.Sitter ermöglicht, Kapazitäten genau abzubuchen und zu verwalten.
  • Intelligent Power Manager (IPM) Infrastructure: Sie ermöglicht es Net.Sitter, Leistungs- und Umweltmetriken von IT-Racks im Rahmen der IT-Infrastruktur schnell und einfach zu verstehen und zu überwachen. Darüber hinaus kann Net.Sitter IPM Infrastructure von Eaton nutzen, um aktuelle Kapazitäts- und Nutzungstrends zu verstehen und zukünftige Erweiterungen zu planen.
  • Die IPM Software von Eaton, die sich in die bestehende VMware-Virtualisierungsplattform von Net.Sitter integriert und es ermöglicht, Geräte über das Netzwerk von einer einzigen Schnittstelle aus zu überwachen und zu verwalten.

Eaton hat ein redundantes System, basierend auf dem automatischen Transferschalter ATS16, entwickelt, mit dem IT-Geräte im Rechenzentrum an zwei Stromquellen angeschlossen werden können, mit automatischem Transfer, wenn eine Stromquelle ausfällt oder die USV aufgrund von Wartungsarbeiten nicht verfügbar ist, sodass es zu keiner Unterbrechung der angeschlossenen Geräte kommt.

Net.Sitter hat sein Rechenzentrum modular aufgebaut, sodass es in Zukunft alle Erweiterungen seiner Stromversorgungslösungen bis maximal 40 kVA durch Firmware-Updates realisieren kann, ohne dass zusätzliche elektrische Arbeiten erforderlich sind. Eaton lieferte eine geschlossene Lösung, bei der das gesamte Energiemanagement und die Umgebungsüberwachung, einschließlich Feuchtigkeit, Temperatur und Kühlung, von Eaton Lösungen übernommen werden.

Mit dem Endergebnis dieses Projekts haben wir alle Erwartungen übertroffen. Das modernisierte und erweiterte Rechenzentrum ging innerhalb von vier Monaten nach Beginn der ersten Planung in Betrieb und wird nun mit dem neuen Energiemanagement-Konzept erfolgreich betrieben. Sechs Monate später erhielt Net.Sitter neben der ISO-9001-­Zertifizierung auch die ISO-27001-Zertifizierung, sodass es Kunden aus den Bereichen Fahrzeugbau und Luftfahrt bedienen kann. Im Laufe des vergangenen Jahres hat das System den Kunden von Net.Sitter eine 100%ige Verfügbarkeit ermöglicht.

Für weitere Informationen können Sie mich gerne kontaktieren unter:

Stefan Scharf
Focus Sales Manager

+49 2921 99 5788
Stefan.Scharf@also.com